Klarheit auf Papier. Bewegung im Leben.
Kennst du das? Du hast einen Gedanken, eine Idee oder ein Vorhaben – aber statt loszulegen, bleibt alles im Kopf stecken. Die Gedanken kreisen, vermischen sich mit anderen Aufgaben, der Alltag rollt weiter … und du tust: nichts.
Was fehlt?
Nicht der Wille. Nicht die Idee.
Sondern der erste Schritt – und ein Ort, an dem dein Gedanke greifbar wird.
Genau hier kommt Open Journaling ins Spiel: eine einfache, handschriftliche Methode, die deinen Gedanken Raum gibt – und dir hilft, aus Ideen echte Schritte zu machen.
Warum das Aufschreiben so wichtig ist
„Gedanken sind flüchtig – aber was du aufschreibst, beginnt zu wirken.“
Psychologische Studien zeigen: Wer Gedanken notiert, statt sie nur zu denken, entlastet den Kopf, gewinnt Überblick – und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass daraus Handlungen entstehen.
Denn Schreiben ist der erste konkrete Schritt, eine Idee aus dem Kopf in die Welt zu holen.
Schreiben ist der erste konkrete Schritt, eine Idee aus dem Kopf in die Welt zu holen.
Besonders im Open Journal kannst du das ganz direkt tun – ohne Regeln, ohne Apps, ohne Druck. Nur mit Papier, Stift und einem einfachen Symbol: dem Kästchen (□).
Aufgaben vs. Absichten – beides braucht einen Platz
Vielleicht denkst du: „Ich hab doch schon eine To-Do-App“. Klar. Aber:
Was passiert mit vagen Gedanken wie „Ich müsste mal wieder mehr lesen“, „Das Gespräch mit meiner Kollegin beschäftigt mich“ oder „Ich habe Lust, ein neues Projekt zu starten“?
Diese Ideen passen in keine App. Aber sie passen auf eine Seite deines Notizbuchs.
Im Open Journaling unterscheiden wir nicht streng zwischen Aufgaben und Gedanken – wir geben beidem Raum, mit Struktur, aber ohne starre Regeln.
Denn oft ist ein „Gedanke“, der dir nicht aus dem Kopf geht, der erste Impuls zu etwas Größerem.
Schritt für Schritt: So wird aus deinem Gedanken eine Handlung
Schritt für Schritt mit Open Journaling vom Gedanken zur Handlung
- Gedanke notieren:
Schreib den Satz so, wie er dir in den Kopf kommt.
- Kennzeichnen:
Mach ein Kästchen davor (□), um daraus eine „handlungsnahe Notiz“ zu machen.
- Konkretisieren:
Frag dich: Was wäre ein ganz kleiner erster Schritt?
- Priorisieren:
Vergib eine Zahl (z. B. [1] für hoch, [3] für „wenn Zeit ist“)
- Terminieren:
Wenn möglich, schreibe ein Datum dazu (z. B. „diese Woche“ oder „vor dem 15. Mai“).
Beispiel:
□ [2] Ich möchte mehr Zeit für kreatives Schreiben finden (diese Woche 1h blocken)
Dieser eine Satz ist schon dein erster Schritt. Jetzt liegt er auf Papier – und damit auch in deiner Hand.
Warum Open Journaling mehr bewirkt als eine App
Apps sind super – aber sie arbeiten linear. Du tippst eine Aufgabe ein, und sie wird entweder erledigt oder verschwindet.
Open Journaling ist anders:
Hier bleibt dein Gedanke sichtbar. Du kannst ihn umkreisen, weiterdenken, ergänzen, an anderer Stelle wieder aufnehmen.
Dein Journal wird damit nicht nur zu einem Planungswerkzeug, sondern zu deinem Handlungsraum auf Papier.
🧠Bonus: Mini-Übung – „3 Zeilen, 1 Handlung“
Setz dich 5 Minuten hin. Nimm dein Notizbuch und schreibe:
- Einen Gedanken, der dich beschäftigt
- Einen Mini-Schritt, den du daraus ableiten kannst
- Wann du diesen Schritt machen willst
Beispiel:
„Ich denke seit Tagen über ein Gespräch mit einer Kollegin nach.“
→ Mini-Schritt: 10 Minuten für ein ruhiges Gespräch einplanen.
→ Wann: Morgen nach dem Team-Call.
Mach das an drei Tagen hintereinander – und du wirst sehen, wie aus innerem Lärm plötzlich Klarheit und Bewegung entsteht.
Fazit: Schreiben bringt dich ins Handeln
Open Journaling ist kein System, das dich organisiert.
Es ist ein Raum, der dich bewegt.
Ein Ort, an dem Ideen wachsen dürfen – ganz klein anfangen – und zu etwas werden.
„Du musst nicht groß denken. Du musst nur anfangen zu schreiben.“
Mehr über die Methode, praktische Anwendungen und kreative Übungen findest du in Open Journaling – Das Manifest und im ausführlichen Arbeitsbuch Open Journaling – The Book.
Starte heute. Schreib deine ersten drei Zeilen.
Denn alles beginnt mit einem Kästchen.